#311 Taufen und Befreien

Inhalt

Ziele: Du taufst und befreist

  • Du kennst die biblischen Grundlagen der Wassertaufe
  • Du führst das Taufgespräch, befreiest und taufst den neuen Jünger
  • Du leitest andere darin an

Story: Wow - Eine kraftvolle Taufe

Vielleicht hast du schon gehört, dass die Wassertaufe ein wichtiges Symbol und ein Zeichen für die sichtbare und unsichtbare Welt ist. Lange Zeit habe ich fest an diese Vorstellung geglaubt. Doch dann wurde ich eines Besseren belehrt: als das Wort Gottes mir eine klare Lehre übermittelte. Es wurde mir klar, dass die Taufe nicht nur ein symbolisches Begräbnis meines alten Selbst ist, sondern dass in diesem Akt der Taufe der alte Mensch tatsächlich begraben wird und ein neuer Mensch aufersteht.

Als ich selbst im Alter von 19 Jahren getauft wurde, merkte ich bald, dass etwas fehlte. Leider war keine vollständige Umkehr von der Sünde, keine Erfüllung mit dem Heiligen Geist und kein richtiges Verständnis der biblischen Taufe vorhanden. Ich führte viele Jahre lang einen mühsamen Kampf gegen die Sünde, die mich weiterhin beherrschen wollte.

Erst als ich später die wahre Bedeutung der Wassertaufe verstand, änderte sich alles. Vorher hatte ich selten erlebt, dass frisch getaufte Menschen spontan in neuen Sprachen beteten. Aber das änderte sich, als wir begannen, die Täuflinge durch einen tiefgreifenden Bußprozess zu führen, bei dem wir sie von finsteren Mächten und Dämonen befreiten. Danach legten wir ihnen die Hände auf und baten um die Erfüllung mit dem Heiligen Geist.

Ich werde nie den Moment vergessen, als wir die erste Person auf diese Weise tauften. Sie begann sofort in neuen Sprachen zu beten. Die Freude war grenzenlos und ich wusste: In diesem Augenblick hatten wir die wahre biblische Taufe und Wiedergeburt erlebt! Seitdem haben wir viele Menschen getauft, von denen die meisten nicht nur den Heiligen Geist empfangen haben, sondern tatsächlich von Neuem geboren wurden.

Lerneinheit: Die Taufe - der Start ins Jünger leben!

Einführung: Biblische Grundlangen

Die Taufe ist der Start ins Jüngerleben

Für Jesus war die Taufe der Einstieg in sein öffentliches Wirken. Für einen Neubekehrten ist die Taufe ein Teil der Wiedergeburt und markiert den Start ins Leben als Jünger Jesu. Unzählige Menschen berichten davon, dass sie durch die Taufe zu neuen Menschen geworden sind. Lies dazu 2. Korinther 5,17.

Wer sich auf den Namen Jesus taufen lassen will, muss jedoch die Kosten überschlagen, lies dazu Lukas 14,25–34. Die Fragen, die sich ein Täufling beantworten muss, sind folgende:

  • Hat der Täufling das Evangelium verstanden?
  • Will der Täufling seine Sünden bekennen und 100% umkehren?
  • Will der Täufling Jesus Christus nachfolgen und im Auftrag leben?

Ein frisch Getaufter soll genauso wie ein neugeborenes Baby in eine Familie voller Liebe und Fürsorge hineingeboren werden.

Kurzüberblick zu den Taufen in der Bibel

Das griechische Wort, das im Neuen Testament für die Taufe verwendet wird heisst baptizo und  bedeutet etwas untertauchen, eintauchen oder durchtränken. Lass uns nun ein Überblick, zu den verschiedene Taufen gewinnen. Wir starten mit der für uns wichtigsten Taufe:

1) Die Taufe auf den Namen Jesus Christus Die Wassertaufe auf den Namen Jesus Christus ist der Dreh- und Angelpunkt der Wiedergeburt. Sie wird gleich nach der Ausgiessung des Heiligen Geistes von Petrus erwähnt:

Als sie aber das hörten,  drang es ihnen durchs Herz, und sie sprachen zu Petrus und den übrigen Aposteln: Was sollen wir tun, ihr Männer und Brüder? Da sprach Petrus zu ihnen: Tut Buße, und jeder von euch lasse sich taufen auf den Namen Jesu Christi zur Vergebung der Sünden; so werdet ihr die Gabe des Heiligen Geistes empfangen.

Apostelgeschichte 2,37-38

Bei der Taufe auf den Namen Jesus wird der alte Menschen begraben und der Täufling lebt fortan mit Jesus! Lies dazu Römer 6,4-6 und Kolosser 2,12. Der Jünger wird ausserdem in den Leib Christi hineingetauft, lies dazu Galater 3,27.

Die Wasssertaufe ist kein Symbol wie so oft gelehrt wird, sondern ein Bestandteil der Wiedergeburt. Wird der alte Mensch nach dem er in der Busse gekreuzigt wurde nicht begraben, so ist ein Leben im Sieg nicht möglich!

Hier sind weitere Bibelstellen zur Taufe auf den Namen Jesu:  Apostelgeschichte 2,38-41; 8,12-13; 8,36-38; 9,18; 10,47-48; 16,14-15; 16,30-33; 18,8; 19,3-5; Titus 3,5;  Römer 6,1-6

in weiteren finden wir folgende Taufen in der Bibel:

2) Die Taufe des Johannes des Täufers Johannes war ein Prophet, der Jesus den Weg bereitete, indem er zur Busstaufe aufrief. Diejenigen, die sich taufen ließen, bekannten ihre Sünden und waren bereit, ein neues Leben zu führen. Lies dazu Matthäus 3,1-6

3) Die Taufe Jesu Jesus wurde von Johannes dem Täufer im Jordan getauft. Diese Taufe markiert den Beginn von Jesu öffentlichem Wirken und die Bestätigung durch den Vater als Messias und Erlöser. Nach der Taufe kam der Heilige Geist auf Jesus herab und eine Stimme aus dem Himmel sagte: «Dies ist mein geliebter Sohn, an dem ich Wohlgefallen habe.» Lies dazu Matthäus 3,13-17.

4) Die Taufe im Heiligen Geist Die Taufe in Heiligen Geist ist die Ausrüstung mit der Kraft Gottes für den Auftrag der Jünger! Lies dazu Apostelgeschichte 1,8. Bereits Johannes sagte voraus, dass Jesus mit dem Heiligen Geist taufen werde. Dies geschah erstmals an Pfingsten. Die Taufe im Heiligen Geist wird von unterschiedlichen Strömung oft als ein «zweites Erlebnis» beschrieben. Wir glauben, dass die Taufe im Heiligen Geist ein Bestandteil der Wiedergeburt und somit der Taufe ist.

5) Die Leidestaufe Jesus beschreibt seinen Tod als Taufe des Leidens. Lies dazu Markus 10,38.

6) Die Feuertaufe wird von Johannes dem Täufer erwähnt. Lies dazu dazu Matthäus 3,10-12. Im Kontext wird deutlich, dass Johannes hier nicht von der Taufe im Heiligen Geist spricht, sondern vom kommenden Gericht Gottes. Die Feuertaufe bezieht sich daher nicht auf die Taufe im Heiligen Geist, wie sie am Pfingsttag beschrieben wird, sondern auf das Feuer des Gerichts, das über die Ungläubigen kommen wird.

In der jüdischen Tradition taucht auch die Proselytentaufe auf. Dabei werden Nichtjuden, die zum jüdischen Glauben konvertieren, getauft. Johannes der Täufer taufte im Jordan und rief die Menschen zur Buße auf. Die Taufe von Johannes ähnelte in gewisser Weise der Proselytentaufe. Die Buße des Volkes war eine wichtige Vorbereitung für das Wirken von Jesus. Lies dazu Markus 1,3-5.

Bibelstudium
  • Markiere die Bibelstellen, die besonders zu dir sprechen
  • Fass die Stellen in deinen eigenen Worten zusammen oder lerne sie auswendig
zum Besprechen
  • Erkläre kurz die verschiedenen Taufen, die in der Bibel erwähnt werden
  • Was tat Paulus als er feststellte, dass die Johannes-Jünger in Ephesus den Heiligen Geist nicht empfangen hatten?
  • Was ist deine Erklärung, dass Kornelius zuerst den Heiligen Geist empfangen hatte und erst dann getauft wurde?
Links

#314-3 Wiedergeburt WIE
#314-4 Wiedergeburt WAS

1) Die Taufe ist ein Bestandteil der Wiedergeburt

Im Gespräch mit Nikodemus betont Jesus, dass ein Mensch von Neuem geboren werden muss, um das Reich Gottes zu sehen. Jesus gab dabei auch Hinweise auf die Wiedergeburt. Lies dazu Johannes 3, 1-8.

Nach seinem Tod und seiner Auferstehung sandte Jesus den Heiligen Geist am Pfingsttag auf die Jünger. Petrus nutzte diese Gelegenheit, um das Evangelium zu predigen und die Menschen aufzurufen, Jesus Christus nachzufolgen. Die Menschen wollten wissen was zu tun sei. In seiner Antwort betonte Petrus die vier Schritte, die notwendig sind, um von Neuem geboren zu werden. Diese Schritte sind unverzichtbar und können nicht übersprungen oder ersetzt werden.

Als sie aber das (1) hörten,  drang es ihnen durchs Herz, und sie sprachen zu Petrus und den übrigen Aposteln: Was sollen wir tun, ihr Männer und Brüder? Da sprach Petrus zu ihnen: (2) Tut Buße, und jeder von euch (3) lasse sich taufen auf den Namen Jesu Christi zur Vergebung der Sünden; so werdet ihr  (4) die Gabe des Heiligen Geistes empfangen.

Apostelgeschichte 2,37-38

In der Apostelgeschichte wird immer wieder auf diese vier Aspekte der Wiedergeburt verwiesen und ihre Bedeutung bestätigt. Die Frage, ob jemand gerettet ist, der sich bewusst nicht taufen lässt, wollen und können wir nicht beantworten. Klar ist jedoch, dass ohne gültige biblische Taufe weder der Alte Mensch begraben ist, noch der Neue Mensch Auferstanden ist. Warum sollte ein Jünger Jesu sich also nicht taufen lassen?

Die Vier Schritte der Wiedergeburt

Da die Taufe nur gültig ist, wenn alle vier Aspekte vorhanden sind, lass uns die vier Aspekte genauer betrachten:

1) Hören und Glauben

Bevor ein Täufling getauft wird, muss er das volle Evangelium gehört und verstanden haben. Es ist wichtig zu verstehen, dass durch die Taufe sein Leben nun voll und ganz Jesus Christus als Herrn und Erlöser gehört. Dieser Glaube kann einzig und allein durch das Wirken des Heiligen Geistes entstehen. Das Hören und Glauben des Evangeliums ist der erste Schritt auf dem Weg zur biblischen Taufe.

2) Busse tun

Wenn jemand das volle Evangelium verstanden hat, erkennt man dies daran, dass er den tiefen Wunsch hat, Buße zu tun und sich von allen Sünden zu befreien. Durch die Kraft des Heiligen Geistes möchte er eine vollständige Umkehr tun und Jesus nachfolgen.

3) Taufen

Der Glaube an Jesus Christus und die vollständige Buße qualifizieren den Täufling für die Wassertaufe. Bei der Wassertaufe wird der Täufling vollständig untergetaucht und auf den Namen Jesu Christi getauft. Dabei wird sein altes Wesen begraben und er wird mit Christus zu einem neuen Leben auferweckt.

4) Den Heiligen Geist empfangen

Als Folge der Wassertaufe ist das Haus, also der Körper des Gläubigen, nun leer von Sünden und Dämonen und der Alte Mensch ist begraben. Nun kann der Heilige Geist in den Täufling einziehen und ihn erfüllen. Dies hat in der Regel sichtbare Auswirkungen, wie z.B. überströmende Freude oder Frieden, die der Täufling empfindet. Es ist auch möglich, dass der Täufling in neuen Sprachen spricht, Lobpreis ausdrückt oder prophezeit.

 

Bibelstudium
  • Markiere die Bibelstellen, die besonders zu dir sprechen
  • Fass die Stellen in deinen eigenen Worten zusammen oder lerne sie auswendig
zum Besprechen
  • Benenne und erkläre die vier Schritte der biblischen Wiedergeburt aus Apostelgeschichte 2,37-38
  • Hast du die biblische Taufe erlebt?

2) Die Vorbereitung auf die Taufe

Die Frucht der Busse reifen lassen

Nachdem der Täufling das Evangelium gehört hat und Jesus Christus nachfolgen will, beginnt der Prozess der Buße. Je gründlicher der Täufling Buße tut, desto leichter wird ihm sehr wahrscheinlich die Nachfolge fallen. Lies dazu Römer 6,8 und Epheser 4,21-24. Die Wassertaufe sollte möglichst rasch nach dem Entscheid, Jesus Christus nachzufolgen, erfolgen. Es ist jedoch wichtig, dass du dem Täufling genügend Zeit einräumst, um die echte Frucht der Busse hervorzubringen. Lies dazu Apostelgeschichte 26,20-21 und Matthäus 3,8.

Echte Busse trägt folgende Früchte: Reue, Bekennen, Umkehr und Wiedergutmachung. Diese Früchte der Busse finden wir in den drei Geschichten vom Zöllner und dem Pharisäer, dem Verlorenen Sohn und Zachäus. Lies dazu Lukas 19,9-14, Lukas 15,11-21, Lukas 19,1-10.

Bei der Busse geht es darum, alles, was zwischen dem Menschen und Gott steht, aus dem Weg zu räumen. Wir teilen die Busse in drei Kategorien ein: Sünden, Verletzungen und Flüche.

1) Sünden, Verletzungen und Flüche benennen

Der Täufling nimmt sich Zeit im Gebet und erstellt eine Liste, auf der er seine Sünden, Verletzungen und Flüche aufschreibt. Die Liste sollte so kurz wie möglich (Stichworte) und dennoch vollständig und präzise sein. Es sollten keine Beschönigungen darin vorkommen, die Dinge müssen beim Namen genannt werden. Es geht dabei nicht darum, jedes Detail zu notieren, sondern mit dem Heiligen Geist zusammen die Punkte zu benennen, durch die Satan Einfluss auf das Leben des Täuflings erhalten hat. Schauen wir nun die einzelnen Aspekte der Sünde an:

Sünden

Unter Sünde versteht man jede Tat, jeden Gedanken und jede Einstellung, die sich gegen Gottes Willen richtet. Unter dem Begriff Sünde fällt auch die zweite Kategorie Verletzungen, die wir separat betrachten werden. Das griechische Wort für Sünde, heißt  hamartia und kommt rund 180 Mal vor. Wörtlich übersetzt beschreibt hamartia jemanden, der das Ziel verfehlt. Es bedeute auch Irrtum, Fehler oder die Missachtung von Gottes Geboten. Die Bibel macht klar, dass alle Menschen gesündigt haben. Lies dazu Römer 3,23. Die erste und grösste Sünde ist, dass sie Gott nicht lieben und ihm nicht gehorchen. Der Lohn der Sünde ist der Tod. Lies dazu Römer 6,23.

Kurz und einfach formuliert ist ein Sünder jemand, der aus der Sicht Gottes das Ziel verfehlt hat, mit Gott zu leben, ihn zu lieben und ihm zu dienen.

Sünden wird man los, indem man sie bekennt

Es ist wichtig Sünden ans Licht zu bringen und die Bereitschaft zu haben sie auch vor Menschen zu bekennen. Satan wirkt im Dunkeln und Verborgenen: in dem der Täufling seine Sünden in einem geschützten Rahmen vor Geschwistern bekennt, kommen sie an Licht und verlieren ihre Kraft. Das Bekenntnis bewirkt zwei Dinge: 1) Vergebung und 2) Reinigung von aller Ungerechtigkeit. Den zweiten Aspekt werden wir bei der Befreiung noch genauer anschauen. Das Bekenntnis der Sünde bewirkt auch körperliche Heilung. Lies dazu Jakobus 5,16. Johannes sagt treffend:

Wenn wir aber unsere Sünden bekennen, so ist er treu und gerecht, dass er uns die Sünden vergibt und uns reinigt von aller Ungerechtigkeit.

1. Johannes 1,9

Der Täufling soll sich bewusst werden, auch wenn sich seine Sünden gegen andere Menschen oder gegen sich selbst gerichtet haben, so hat er sich dennoch dabei zuerst direkt gegen Gott Schuld aufgeladen.

Beim Aufschreiben soll sich der Täufling vom Heiligen Geist leiten lassen, denn er schenkt Offenbarung über die Sünden. Lies dazu Johannes 16,8. Wenn es Sinn macht, kann auch der Sündenspiegel, der sich an den 10 Geboten orientiert, zur Hilfe genommen werden.

Verletzungen

Eine Verletzung, die nicht verheilt, bietet ein Nährboden für Unvergebenheit, Bitterkeit und Selbstmitleid. Bei Verletzungen wird im Unterschied zu den Sünden, Unrecht an der Person begangen. Verletzungen können auch die Ursache sein, dass ein Mensch sich in Tatsünden verstrickt, indem er unbewusst versucht, seinen Schmerz zu betäuben. Jeder Mensch wird früher oder später ungerecht behandelt oder sogar misshandelt, was oft zur Folge hat, dass die Seele verletzt wird.

Sünde und Verletzungen sind oft Zwillinge

Wenn die Person dem Täter nicht vergibt, wächst in ihr eine bittere Wurzel. Diese Unvergebenheit wird zur Sünde für den Menschen, der sie trägt. Unvergebenheit führt dazu, dass eine Person geknechtet wird. Lies dazu die Geschichte vom ungerechten Knecht in Matthäus 18,21-35. Jesus  erwartet, dass wir anderen Menschen vergeben, genauso wie Gott uns vergibt.

Denn wenn ihr den Menschen ihre Verfehlungen vergebt, so wird euer himmlischer Vater euch auch vergeben. Wenn ihr aber den Menschen ihre Verfehlungen nicht vergebt, so wird euch euer Vater eure Verfehlungen auch nicht vergeben.

Matthäus 6,14.15

Verletzung wird man los, indem man vergibt!

Um Verletzungen loszuwerden, muss man dem Täter vergeben und das Gericht in Gottes Hände legen. Lies dazu Römer 12,19. Der Täufling soll unter Verletzungen die Personen aufschreiben denen er noch vergeben muss.

Flüche

Flüche sind negative Aussagen, Festlegungen und Verwünschungen, die auf eine Person gelegt werden. Durch einen Fluch haben Dämonen Anrecht auf bestimmte Lebensbereiche. Der Segen Gottes bleibt aus. Probleme, Entmutigung, Krankheit und Sünde breiten sich aus. Sünde und Flüche sind oft auch Zwillinge und bilden einen Negativ-Kreislauf. Wir unterscheiden vier Kategorien von Flüchen:

  1. Selbstverfluchungen  Menschen verfluchen sich selbst, z.B. vor Gott oder sprechen sich selbst negative Dinge zu, beispielsweise «Ich bin dumm»
  2. Fremdverfluchungen Die Verfluchung geht von einer anderen Person aus. Oft sind es Autoritätspersonen, beispielsweise «aus dir wird nie etwas werden»
  3. Okkulte Flüche Kann eine Fremdverfluchung sein durch Satanisten etc. oder selbstverschuldet, durch okkulte Praktiken, auch Esoterik etc. sowie Gaming, Musik, Tattoos etc.
  4. Generationsflüche Wenn in einer Familie okkulte Praktiken an der Tagesordnung sind, können sich Flüche bin ins vierte Glied festkrallen
Flüche wird man los, indem man ihnen die Berechtigung entzieht!

So gefährlich und mächtig Flüche wirken, so leicht sind sie zu brechen! Damit ein Fluch wirksam wird, braucht er eine Berechtigung. Hinter Flüchen stehen Dämonen, die das Recht erhalten haben, zu schaden. Du kannst dir einen Fluch wie fette Ratten vorstellen, die sich von Dreck der Sünde ernähren. Ist der Dreck weggeräumt, müssen auch die Ratten gehen. Die Berechtigung für einen Fluch, ist ein Leben ohne Gott. Mit Jesus kommt Licht und Vergebung und Heilung in dein Leben. Flüche verlieren ihre Berechtigung wenn jemand Busse tut und Jesus Christus nachfolgt.

Wie ein Sperling davonflattert und eine Schwalbe wegfliegt, so ist ein unverdienter Fluch: Er trifft nicht ein.

Sprüche 26,2

Lies dazu auch Jesaja 53,-4-5; Galater 3,13 und Kolosser 2,13-15,

Liste mit Sünden, Verletzungen und Flüchen erstellen

Nun nimmt sich der Täufling oder die Person, die Befreiung braucht, Zeit im Gebet und in der Reflexion mit Gott und schreibt eine Liste wie einleitend beschrieben so kurz, so präzise und so vollständig wie möglich auf.

In einem zweiten Schritt kann der Täufling oder die Person, die eine Befreiung braucht, den Sündenspiegel anhand der 10 Gebote zur Unterstützung nehmen.

Sündenspiegel (10 Gebote) als PDF

Bibelstudium
  • Markiere die Bibelstellen, die besonders zu dir sprechen
  • Fass die Stellen in deinen eigenen Worten zusammen oder lerne sie auswendig
Zum Besprechen
  • Erkläre anhand des Wort Gottes wie man Sünden los wird
  • Erkläre anhand des Wort Gottes wie man Verletzungen los wird
  • Erkläre anhand des Wort Gottes wie man Flüche los wird
Aufgabe
  • Erstelle deine persönliche Liste mit Sünden, Verletzungen und Flüchen

3) Die Befreiung

Die Voraussetzung für die Befreiung ist die Liste mit den Sünden, Verletzungen und Flüchen. Die Überführung der Sünden wirkt der Heilige Geist. Ebenso wichtig, ist ein klares Verständnis der Person zur  Taufe, zur Wiedergeburt und zur Jüngerschaft. In der Folge notieren wir die wichtigsten Punkte.

Falls das Thema neu für dich ist, schaue auf jeden Fall das Lehrvideo. Darin findest du eine gute Grundlage und viele Tipps aus der Praxis:

 

Stelle ein Befreiungs Team zusammen

Das Team setzt sich aus dem Leiter und Helfern zusammen. Der Leiter ist dafür verantwortlich, den Täufling vorzubereiten und das Team zusammenzustellen. Das Team sollte aus etwa 2 bis 4 Personen bestehen, wobei die Helfer vorzugsweise aus der geistlichen Familie des Täuflings stammen und auch Jünger in Ausbildung dabei sind.

Der Leiter trägt die Gesamtverantwortung für die Befreiung und die Taufe. Er setzt den Zeitrahmen und schafft einen angemessenen Rahmen für die Befreiung, einschließlich der Sitzordnung und emotionalen Sicherheit aller Beteiligten. Er leitet die Befreiung und die Taufe und delegiert Aufgaben an die Jünger. Der Leiter sorgt dafür, dass der Täufling gut in seine neue Familie integriert wird und ihm an nichts fehlt.

Die Befreiung

Es möglich, dass eine Befreiung spontan und unvorbereitet passiert. Im Folgenden schauen wir eine bewährte Struktur an. Was du darin lernst, wird dir auch in anderen, spontaneren Situationen eine Hilfe sein. Wichtig ist dabei, dass du dir im Klaren darüber bist, dass du bei einer Befreiung dem Heiligen Geist assistierst, d.h. du kannst nichts tun, ausser der Heilige Geist hat es vorbereitet.

1. Lerne die Person kennen und erfasse ihre Situation

Im ersten Meeting legt der Täufling seine natürliche und geistliche Biographie dar. Oft fliessen die beiden ineinander. Das Ziel ist, dass das Team den Hintergrund und die Geschichte der Person erfasst und herausfindet, was Gottes Gedanken darin sind. Es geht auch darum, die Strategie zu erkennen, mit der der Feind versucht hat, die Person und ihre Berufung zu zerstören. Währenddessen werden Notizen gemacht, um die Zusammenhänge zu erkennen. Am Ende wird die Runde für Fragen, Beobachtungen etc. geöffnet. (Zeitaufwand ca. 1 bis 2 Stunden)

Im zweiten Schritt legt die Person ihre Liste offen. Sünden, Verletzungen und Flüche werden in kurzen und klaren Worten, ohne Beschönigung dargelegt. Das Team macht Notizen, um die Wurzeln und Zusammenhänge der Sünden, Verletzungen und Flüche zu erkennen. Die Runde wird für Fragen, Beobachtungen etc. geöffnet. Findet heraus, ob die Person Offenbarung durch den Heiligen Geist hat und umkehren möchte. Ergründet, ob ein Trauma oder Missbrauch vorliegt oder ob es abgespaltene Persönlichkeiten gibt.  Am Ende wird die Runde für Fragen, Beobachtungen etc. geöffnet. (Zeitaufwand ca. 1 Stunde)

Wichtig dabei ist es, dass du «nie schneller als der Heilige Geist fliegst». Habe den Mut, die notwendige Zeit zu geben und gehe nicht weiter voran, wenn du ein Störgefühl hast oder die Person nicht mitkommt. Macht ein paar Tage Pause und nutzt die Zeit, um zu beten, einen Auftrag zu geben oder auch, um zu fasten. Wenn die Person bereit ist, setzt möglichst zeitnah den Termin für die Befreiung und Taufe.

Nun hast du durch das Zuhören und Mitschreiben, eine Offenbarung über die geistlichen Zusammenhänge gewonnen. Lass dich auch im weiteren Vorgehen vom Heiligen Geist führen. In den meisten Befreiungen starten wir mit der Kategorie Sünden.

2. Befreiung von Sünden

Wenn wir aber unsere Sünden bekennen, so ist er treu und gerecht, dass er uns die Sünden vergibt und uns reinigt von aller Ungerechtigkeit.

1. Johannes 1,9

Gruppiere die Sünden in Kategorien wie: z.B. Unzucht, Stehlen, Lügen

1) Bekennen der Sünden

Die Person bekennt in eigenen Worten kurz und präzise die Sünde und kehrt um. Z.B. «Ich bekennen das ich xy belogen habe. Ich kehre um von der Lüge».

2) Vergebung zusprechen

Die Person, die dient, legt die Hand auf die Schulter und spricht nach 1. Johannes 1,9 Vergebung zu. «Wenn wir aber unsre Sünden bekennen, so ist er treu und gerecht, dass er uns die Sünden vergibt und reinigt uns von aller Ungerechtigkeit.»

3) Dämonen austreiben

Der zweite Teil des Verses beinhaltet eine gewaltige Zusage: «und reinigt uns von aller Ungerechtigkeit».  Alle Ungerechtigkeit beinhaltet auch die Macht aller Dämonen, die durch die Sünde Anrecht auf die Person erhalten haben. Gebiete nun z.b. dem Geist der Lüge indem du klar, deutlich und in kurzen Worten befiehlst: «Ich befehle im Namen Jesus Christus: Geist der Lüge, verlasse xy jetzt!»  Lass dich vom Heiligen Geist führen, ob du z.b. direkt in die Augen schaust und auch ob und wie du deine Hände einsetzt.
Beispiel: Beim Geist des Zorns lege ich oft meine Hand fein auf den Bauch, da der Zorn sich meistens im Bauch einnistet. Oft manifestiert dann die Person im Bauchbereich.
Nachdem eine Person Freiheit erlangt (auch in einem Teilbereich) hat, segnen wir die Person, legen die Hände auf sie. Evtl. «waschen wir ihr den Schmutz ab» indem wir beispielsweise, mit unseren Händen über den ganzen Rücken fahren. Lass dies idealerweise bei Männern von Männern und bei Frauen von Frauen geschehen.

Manifestationen: Manifestationen sollten zugelassen werden, da sie für die Befreier sowie für die Person, der wir dienen, wertvolle Hinweise geben können. Manifestationen müssen immer unter der Kontrolle des Heiligen Geistes bleiben und nicht zuviel Raum einnehmen. Auf Kämpfe mit Dämonen und Provokationen lassen wir uns nicht ein. Dämonen können sich in vielen Formen manifestieren. Beim Ausfahren von Dämonen beispielsweise durch Husten, Spucken, Erbrechen, Rülpsen, Schreien, Schütteln, Verzerren des Gesichts, Rollen mit den Augen, Luft lassen sowie Wasserlassen.

Eine dämonische Manifestation hat einen Höhepunkt und klingt mit dem Ausfahren der Dämonen ab, danach kehrt Frieden ein. Es gibt auch Manifestationen durch die Dämonen, die die Befreier herausfordern möchten, beispielsweise durch Spotten, lachen, Verfluchungen oder Gewalt. Solche Manifestationen werden im Namen Jesu Christi sofort gestoppt! Lass dich nicht auf einen Kampf ein, sondern lass den Dämon im Namen Jesus verstummen und deeskaliere die Situation.

Nicht selten melden sich bei Personen mit Missbrauchshintergrund und Traumata verschiedene Stimmen/Persönlichkeiten. Es ist wichtig, diese von Dämonen zu unterscheiden und sie mit Liebe in die Kernperson zu integrieren. Achte darauf, dass bei jeder Befreiung möglichst eine erfahrene Person dabei ist. Wenn die Situation außer Kontrolle zu geraten droht oder Unsicherheiten auftreten, ist es wichtig, die Befreiung sanft zu beenden und eine erfahrene Person hinzuzuziehen.

3. Frei von Verletzungen werden

Jesus hat der Person alle Sünden vergeben. Die Person ist aus der Macht der Dämonen befreit worden. Jetzt ist es wichtig, dass die Person diejenigen, die ihr Leid angetan haben, aus aller Schuld entlässt. Vergebung empfangen lässt sich niemals davon lösen, anderen vollständig zu vergeben. Es ist entscheidend zu verstehen, dass Anderen zu vergeben ein zentraler Teil der Befreiung ist. Um wirklich frei zu sein, müssen wir anderen Menschen gegenüber Gnade und Vergebung zeigen.

Lies dazu Matthäus 18,21-35.  Jesus sagt:

Denn wenn ihr den Menschen ihre Verfehlungen vergebt, so wird euer himmlischer Vater euch auch vergeben.

Matthäus 6,14

In der Vergebung sitzt die Person, die Ungerechtigkeit erfahren hat, nicht mehr länger auf dem Richterstuhl und hält den Täter fest, sondern sie übergibt das Gericht Gott. Paulus sagt:

Ist es möglich, soviel an euch liegt, so haltet mit allen Menschen Frieden.  Rächt euch nicht selbst, Geliebte, sondern gebt Raum dem Zorn Gottes; denn es steht geschrieben: «Mein ist die Rache; ich will vergelten, spricht der Herr».

Römer 12,19-20

1) Den Täter anklagen

Die Person geht gedanklich in den Gerichtssaal, nennt den Täter beim Namen, klagt ihn mit direkten und klaren Worten an. Auch der Schaden soll dabei benennt werden. Beispiel: «XY, ich klage dich an, dass du mich als Kind geschlagen und verspottet hast. Ich leide bis heute unter Angst, mein Vertrauen in Autoritätspersonen wurde durch dich gebrochen!»
Bei der Anklage geht es um das persönliche (subjektive)  Empfinden des Opfers. Es geht um Anerkennung, dass dem Opfer Unrecht angetan wurde. Oft kann das Opfer nicht vergeben, weil es nie erfahren hat, dass die Ungerechtigkeit anerkannt wird. Nicht selten gibt es dabei  emotionale Reaktionen wie Trauer oder Wut.

2) Vergebung aussprechen

Nachdem die Schuld und der Schaden benannt ist, entlässt die Person den Täter vor Gott und den Zeugen aus aller Schuld und vergibt ihm. Dies wird laut ausgesprochen: «XY ich vergebe dir und entlasse dich aus aller Schuld, wie auch Jesus Christus mir vergeben hat. Ich übergebe dich dem Gericht Gottes». Nun bestätigt jemand aus dem Team die Vergebung. Die Person wird gesegnet und allenfalls durch ein Gebet im Geist vom Täter «abgeschnitten» und mögliche Jochs werden gebrochen und wenn nötig, Dämonen weggeschickt. Dient auch hier der Person mit Handauflegung.

3. Frei von Flüchen werden

Jesus Christus hat jeden Fluch getragen, als er am Kreuz für uns starb. Nachdem die Person Sünden und Verletzungen bereinigt hat, hat Satan jedes Anrecht auf die Person verloren und Flüche können mit Leichtigkeit im Namen Jesus gebrochen werden. Da sie jedes Anrecht verloren haben. Im Anschluss wird die Person gesegnet und durch ein Gebet im Geist vom Fluch «abgeschnitten», alle Jochs werden gebrochen und wenn nötig Dämonen weggeschickt. Dient auch hier der Person mit Handauflegung.

Learnigs sammeln

Nimm das Team und die Person im Anschluss zusammen und gib Raum für persönliche Learnings, Fragen und Feedbacks.

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  • Notiere die offenen Fragen und besprich sie mit einem erfahrenen Jüngermacher

4) Taufe und Erfüllung mit dem Heiligen Geist

Oder wisst ihr nicht, dass wir alle, die wir in Christus Jesus hinein getauft sind, in seinen Tod getauft sind?  Wir sind also mit ihm begraben worden durch die Taufe in den Tod, damit, gleichwie Christus durch die Herrlichkeit des Vaters aus den Toten auferweckt worden ist, so auch wir in einem neuen Leben wandeln.

Römer 6,3-4

Lass uns nun die beiden letzten Stationen der biblischen Wiedergeburt anschauen: Die Wassertaufe und die Erfüllung mit dem Heiligen Geist. Da nun die Person komplette Busse getan hat, qualifiziert sie sich zur Wassertaufe. Die Wassertaufe sollte möglichst anschliessend an die Befreiung stattfinden. Wenn du dir für die Umkehr und Befreiung ausreichend Zeit nimmst, wird der Täufling in der Regel keine Manifestationen während der Taufe erleben. Dies ist ein grosser Vorteil, falls die Taufe im öffentlichen Raum oder mit Freunden und Familie stattfinden sollte.

In der Taufe wird der Leib der Sünde (der Alte Mensch) begraben und die neue Schöpfung (der Neue Mensch) aufersteht. Lies dazu Römer 6,1-7.

Vorbereitung

Wähle einen Ort, an dem ihr nicht gestört oder unterbrochen werdet. Wähle die Personen, die bei der Taufe dabei sein sollen mit Bedacht aus. Beachte, dass der Neugeborene in neuen Sprachen beten wird. Dieser Prozess soll nicht durch unnötigen Druck von Aussen gestört werden.

Achte darauf, dass der Täufling frische Kleider und ein Tuch mit dabei hat.

Taufe und Empfang des Heiligen Geistes

Der Täufling benennt vor der Gruppe in eigenen Worten den Grund für seine Taufe und bekennt sich zu Jesus Christus.

Der Täufling ist nun im Wasser und der Täufer sagt: «Auf Grund deines eigenen Glaubens taufe ich dich auf den Namen Jesus Christus». Danach wird der Täufling vollständig untergetaucht und wieder aufgetaucht!

Anschliessend wird dem Täufling die Hand aufgelegt und er empfängt die Gabe (das Geschenk) des Heiligen Geistes. Betet nun mit Handauflegung, dass der Täufling das Sprachengebet empfängt. Es ist hilfreich, wenn die Anwesenden während der Taufe laut in neuen Sprachen beten, auch besonders nach dem Auftauchen, wenn der Täufling das Sprachengebet empfängt.

Feiert das Neugeborene Königskind

Gebt nun dem Heiligen Geist Raum für Sprachengebet, Prophezeiungen, Lobpreis, Freude und Feiern und Zeugnisse! Lies dazu Lukas 15,10

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Links

#103 Erfüllt vom Heiligen Geist
#103-1 Sprachengebet
#312-2 Einführung Mentoring 1.0 – Grundjüngerschaft

Sichern

Beantworte zur Vertiefung folgende Fragen in einem Notizbuch oder auf dem Arbeitsblatt. Besprich deine Antworten in deiner Jüngerschaftsgruppe oder mit deinem Mentor:

1) Hast du die Lernziele erreicht?
2) Was hat Gott zu dir gesprochen?
3) Was ist neu für dich?
4) Gibt es offene Fragen, Misserfolge oder Dinge, die noch ungeklärt sind?
5) Gib deine Erkenntnisse weiter und teile deine Erfahrungen mit jemandem

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