#113 Die Bibel studieren
Inhalt
Ziele: Mache die Bibel zu deinem Schatz
- Du legst dir einen Schatz im Wort Gottes an
- Du bist vertraut mit dem fortlaufenden und dem situativen Bibelstudium
- Du leitest deine Jünger im Bibelstudium an
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Story: Gott spricht zu uns durch sein Wort
Ein Freund erzählte mir folgendes Erlebnis: Als ich vor Jahren an einem christlichen Kongress war, gab es ein Seminar zum Thema «Jeder kann prophetisch reden». Ich war skeptisch, da es nicht meiner Überzeugung entsprach. Ich entschloss mich deshalb, Gott selber zum Thema zu befragen. Ich ging in ein altes Kirchengebäude, kniete hin, betete und las die Bibel. Dabei bin ich auf folgenden Vers gestossen:
Und ich fiel vor seinen Füßen nieder, um ihn anzubeten. Und er sprach zu mir: Sieh dich vor, tue es nicht! Ich bin dein Mitknecht und der deiner Brüder, die das Zeugnis Jesu haben. Bete Gott an! Denn das Zeugnis Jesu ist der Geist der Weissagung.
Offenbarung 19,10
Gott hatte also meine Frage direkt durch sein Wort beantwortet. Mein Bibelschatz ist gewachsen! Und Gott gab mir sogleich Gelegenheit, die neue Erkenntnis anzuwenden:
Etwas von mir entfernt war eine Frau auf den Knien, leise, aber verzweifelt am Beten. Sofort kam mir eine Bibelstelle im 1. Johannesbrief in den Sinn, die ich bereits in meinem Bibelschatz hatte. Ich schrieb die Bibelstelle auf einen Zettel und wartete. Als die Frau nach etwa zwanzig Minuten still wurde, ging ich zu ihr hin und gab ihr den Zettel. Sie nahm ihn, schlug die Bibel auf und las folgenden Vers:
Und das ist die Freimütigkeit, die wir ihm gegenüber haben, dass er uns hört, wenn wir seinem Willen gemäß um etwas bitten. Und wenn wir wissen, dass er uns hört, um was wir auch bitten, so wissen wir, dass wir das Erbetene haben, das wir von ihm erbeten haben.
1. Brief des Johannes 5,14-15
Sie sackte zusammen und weinte laut. Doch es waren nicht mehr Tränen der Verzweiflung, sondern der Dankbarkeit. Gott hatte ihr Gebet erhört.
Gott redet durch sein Wort zu uns. Gerne möchte ich dir in dieser Lektion zeigen, wie du dir selber deinen Bibelschatz anlegen kannst.
Lerneinheit: Bibelstudium
Einführung: Die Bibel ist ein Schatz
Fakten zum Wort Gottes
Das Gras ist verdorrt und seine Blume ist abgefallen; aber das Wort des Herrn bleibt in Ewigkeit.
- Petrus 1,24
Das Wort Gottes hat alle seine Kritiker und Feinde überlebt! Das zeigt auch die Geschichte des französischen Philosophen Voltaire (1694-1778). Er behauptete vor seinem Tod, dass das Christentum und die Bibel in 100 Jahren nur noch im Museum existieren würden. Doch 50 Jahre nach seinem Tod im Jahr 1778 kaufte die Genfer Bibelgesellschaft Voltaires Haus und benutzte seine Druckerpresse, um Millionen von Bibeln herzustellen.
Drei Fakten heben die Bibel von allen Büchern ab, die je geschrieben wurden:
1) Das Wunder der Entstehung
Die Bibel besteht aus 66 Büchern, verfasst von rund 40 Autoren, über einen Zeitraum von 1500 Jahren und auf drei Kontinenten. Die Autoren waren sehr unterschiedlich. So gab es darunter Könige, Statthalter, Mundschenke, Hirten, Fischer, Zöllner und viele mehr. Das Alte Testament entstand zwischen 1400 und 400 v. Chr. auf Hebräisch und Aramäisch. Das Neue Testament dagegen entstand zwischen 30 und 95 n. Chr. auf Griechisch. Trotz dieser Vielfalt zieht sich ein klarer roter Faden, nämlich die Geschichte, wie der Mensch Gott verlor und wiederfand, durch die Bibel.
Stell dir vor, du würdest 40 Personen mit unterschiedlichen Hintergründen beauftragen, einen Aufsatz über Gott zu schreiben – es wäre unmöglich, die Beiträge zu einem großen Ganzen zusammenzufügen. Gott selbst hat letztlich als Autor über seinem Wort gewacht und die Schreiber inspiriert.
2) Das genaueste überlieferte Buch der Antike
Vom Neuen Testament sind etwa 5400 griechische Handschriften erhalten geblieben. Im Vergleich dazu gibt es beispielsweise von den Werken Platos, Ciceros oder Caesars oft nur ein Dutzend Manuskripte. Zusätzlich existieren etwa 9000 Manuskripte alter Übersetzungen ins Lateinische, Syrische, Koptische, Armenische oder Georgische. Kein anderes Buch ist so genau dokumentiert und kein anderes Buch aus der Antike hat so viele Fragmente, die so zeitnah am Original geschrieben wurden.
Die Genauigkeit der Überlieferung zeigt auch diese Geschichte: 1947 fand man in den Höhlen von Qumran eine 7,34 Meter lange Schriftrolle aus dem 2. Jahrhundert vor Christus. Es handelte sich um das Buch Jesaja. Der Text war etwa 1000 Jahre älter als alle bisher bekannten Jesajatexte und dennoch komplett identisch mit ihnen.
3) Von Gott inspiriert
Gott hat über die Entstehung seines Wortes gewacht und die Autoren auf außergewöhnliche Weise gelenkt. Die Bibel zeugt von sich selbst:
Alle Schrift ist von Gott eingegeben und nützlich zur Belehrung, zur Überführung, zur Zurechtweisung, zur Erziehung in der Gerechtigkeit, damit der Mensch Gottes ganz zubereitet sei, zu jedem guten Werk völlig ausgerüstet.
2. Timotheus 3,16-17
Im Originaltext verwendet Paulus das griechische Wort theopneustos (θεόπνευστος). Es bedeutet, dass die Schrift von Gott selbst geatmet oder gottgehaucht ist. Somit ist sie nicht alleine von Menschen geschrieben, sondern durch Gottes Geist, der die Menschen dabei lenkte. Die Autoren waren sich nicht unbedingt bewusst, dass sie die Bibel schrieben. Sie machten sich vielmehr Aufzeichnungen, notierten, was Gott ihnen für das Volk mitteilte, schrieben die Geschichte auf oder versandten Briefe.
Es gibt viele Beweise für die göttliche Inspiration der Bibel. Bibelforscher haben beispielsweise festgestellt, dass von den über 6000 prophetischen Aussagen in der Bibel bereits über 3000 exakt eingetroffen sind. Darunter sind mehr als 300 Prophezeiungen im Alten Testament, die sich im Leben und Tod Jesu erfüllt haben.
Weitere Bibelstellen zur göttlichen Inspiration
2. Mose 24,4; 5. Mose 31,24-26; Jeremia 30,2; Psalm 19,8; Jesaja 40,8; Amos 3,7; 1. Petrus 1,21; Hebräer 4,12; Johannes 17,17; Lukas 24,27; Markus 13,31; Römer 15,4
Auswahl der 66 Bücher der Bibel
Oft wird behauptet, der Kanon der Bibel sei willkürlich ausgewählt oder von der Kirche verändert worden. Doch der Kanon des Neuen Testaments wurde nicht durch Kirchenkonzile festgelegt. Diese bestätigten lediglich die Bücher, die bereits in der ersten Kirche als grundlegend angesehen wurden. Die wichtigsten drei Kriterien für den heutigen Inhalt des Neuen Testaments waren:
- Authentizität: Die Schrift musste authentisch sein und durfte nicht den bisherigen Schriften widersprechen. Die Kirchenväter wandten die Regel «Im Zweifelsfalle nicht!» an, um die Gültigkeit der kanonischen Schriften zu gewährleisten.
- Dynamik: Die Schrift musste dynamisch sein und als Gottes Wort im Leben der Menschen wirken. Sie sollte geistliche Kraft besitzen und die lebenserneuernde Kraft Gottes offenbaren, wie es in Hebräer 4,12 und 2. Timotheus 3,15-17 beschrieben wird.
- Anerkennung und Verwendung: Die Schrift musste von der Gemeinde angenommen, gesammelt, gelesen und gebraucht worden sein. Ihre Anerkennung und Verwendung durch das gläubige Gottesvolk war ein wichtiger Faktor für ihre Aufnahme in den Kanon.
Auch die Tora und das Alte Testament wurden über mehrere Jahrhunderte hinweg durch jüdische Gelehrte, die klaren Kriterien folgten, festgelegt. Die behandelten Fakten wurden kurz gehalten. Es lohnt sich jedoch, sich vertieft in die Thematik einzuarbeiten.
Überblick zum Inhalt der Bibel
Das Alte Testament umfasst 39 Bücher und besteht aus verschiedenen literarischen Gattungen:
- Die Tora: Auch bekannt als die fünf Bücher Mose (Genesis, Exodus, Levitikus, Numeri und Deuteronomium). Diese Bücher enthalten religiöse Gesetze, historische Ereignisse und den Bund zwischen Gott und dem Volk Israel.
- Die Geschichtsbücher: Von Josua bis Ester dokumentieren sie die Geschichte des Volkes Israel von den Patriarchen bis zur Rückkehr aus dem Exil.
- Die Weisheitsliteratur: Diese umfasst Hiob, Psalmen, Sprüche, Prediger und das Hohelied und behandelt Fragen des Lebens, der Moral und der Spiritualität.
- Die prophetischen Bücher: Zu ihnen gehören die großen (Jesaja, Jeremia, Hesekiel und Daniel) sowie die kleinen Propheten. Diese Bücher enthalten Botschaften von Menschen, die Gottes Wort verkünden.
Das Neue Testament umfasst 27 Bücher:
- Die Evangelien: Matthäus, Markus, Lukas und Johannes bieten unterschiedliche Perspektiven auf das Leben Jesu.
- Die Briefe: Verfasst von Aposteln wie Paulus, Petrus, Johannes und Jakobus, lehren, ermutigen und korrigieren sie die frühen christlichen Gemeinden.
- Die Offenbarung: Das letzte Buch des Neuen Testaments enthält Visionen und Prophezeiungen, die dem Apostel Johannes gegeben wurden. Es beschreibt die Endzeit, den Sieg Christi, das Gericht Gottes und die Hoffnung auf eine neue Schöpfung.
So machst du die Bibel zu deinem Schatz!
Die Bibel entfaltet ihre Kraft, indem du sie studierst und danach handelst! Lies dazu Psalm 1,1-3; Matthäus 4,4 und Jakobus 1,22-25. Im Weiteren ist es wichtig, dass du dir einen inneren Schatz durch das Studieren des Wortes Gottes aneignest. Dazu folgen wir einem einfachen Prinzip und lesen die Bibel auf eine zweifache Art und Weise. Achte auf folgendes Wort von Jesus:
Da sagte er zu ihnen: Darum gleicht jeder Schriftgelehrte, der für das Reich der Himmel unterrichtet ist, einem Hausvater, der aus seinem Schatz (1) Neues und (2) Altes hervorholt.
Matthäus 13,52
Der Schriftgelehrte, der für das Reich der Himmel unterrichtet wird, bist du! Gott möchte, dass du dir durch sein Wort einen Schatz anlegst. Auf diesen Schatz greift der Heilige Geist zur rechten Zeit zu, um dich und andere, wie ein guter Hausvater, mit geistlicher Nahrung und Weisheit zu versorgen. Dazu liest du die Bibel:
- Situativ (1), um Antworten und Weisungen aus dem Wort Gottes zu erhalten
- Fortlaufend (2), um dir einen Schatz anzulegen
Bibelstudium
- Markiere die Bibelstellen, die besonderes zu dir sprechen
- Finde in der Bibel Stellen, die über das Wort Gottes reden
zum Besprechen
- Wie ist die Bibel entstanden?
- Worin bestehet der Schlüssel, damit du durch das Wort Gottes verändert wirst?
- Erkläre das Prinzip des «guten Hausvaters»
1) Das Fortlaufende Bibelstudium
Lege in dir einen Bibelschatz an
Damit du eine wertvollen Schatz anlegen kannst, ist es notwendig, die Bibel fortlaufend zu studieren. Das bedeutet, dass du täglich ein oder mehrere Kapitel fortlaufend liest. Indem du die Bibel so Buch für Buch studierst, lernst du sie aus der Vogelperspektive kennen. Du gewinnst somit ein tiefes Verständnis der Geschichten und inneren Zusammenhänge der Bibel. Dein Glaube wird gestärkt, dein Wissen vertieft, und du findest später, in einer konkreten Situation, schnell die wichtigen Stellen zu einzelnen Themen, indem der Heilige Geist sich dieses Bibelschatzes in dir bedienen kann.
Allgemeines Vorgehen
Einen Schatz zu sammeln und anzulegen braucht Zeit. Reserviere dir daher täglich zwischen 20 und 60 Minuten, in denen du die Bibel Buch für Buch liest. Es gibt praktische Bibellesepläne denen du folgen kannst oder du folgst deinem eigenen System. Es spielt dabei keine Rolle, in welcher Reihenfolge du liest. Wichtig ist, dass es dir Spaß macht und interessant bleibt.
Ein kleines Buch fortlaufend studieren
- Lies es einmal ganz durch
- Mache dir erste Notizen, markiere die wichtigsten Aussagen und notiere dir Stellen, die du nicht verstehst
- Kläre die Einleitungsfragen
- Lies es nochmals durch und erkenne Zusammenhänge, thematische Muster sowie Schlüsselverse (erstelle «Perlenketten»)
- Kläre Stellen, die du nicht verstehst
- Wende deine Erkenntnisse an und teile sie regelmässig mit anderen Jüngern
Ein grosses Buch fortlaufend studieren
- Kläre die Einleitungsfragen
- Arbeite dich durch das Buch, indem du Zusammenhänge und wichtige Aussagen markierst
- Kläre Stellen und Zusammenhänge, die du nicht verstehst
- Wende deine Erkenntnisse an und teile sie regelmässig mit anderen Jüngern
Nun schauen wir die einzelnen Arbeitsschritte im Detail an:
1. Die Bibel bearbeiten
Betrachte die Bibel als dein persönliches Arbeitsbuch. Indem du darin deine Spuren hinterlässt und damit arbeitest, wirst du dich später besser zurechtfinden.
Definiere dazu dein persönliches Markersystem. Dieses System wird sich mit der Zeit ändern, indem du es anpasst und verfeinerst. Starte, indem du fünf Farben wählst. Zum Beispiel:
- Gelb – für wichtige Begriffe wie Namen, Orte, Zahlen, etc.
- Grün – für Verheißungen und Zusagen
- Pink – für Aufforderungen und Handlungsanweisungen
- Orange – für das Handeln Gottes
- Blau – für Urteil & Gericht
Darüber hinaus kannst du Schlüsselbegriffe, die sich wiederholen, umranden, verbinden oder unterstreichen. Gebrauche den Seitenrand, um einen ganzen Abschnitt zu markieren. Schreibe Parallelstellen und Schlüsselerkenntnisse hinein. Entdecke Strukturen, markiere sie entsprechend oder schreibe Jahreszahlen rein (z.B. bei der Apostelgeschichte).
Tipp: Sei mutig und probiere verschiedene Dinge zum Bearbeiten deiner Bibel aus. Du kannst dir dazu auch ganze Bücher rauskopieren.
2. Einleitungsfragen klären
Indem du die Einleitungsfragen zu einem Buch klärst, versetz du dich in die Zeit und Situation des Autors sowie der Empfänger.
- Was ist das Kernthema des Buches, das sich durch das gesamte Buch zieht?
- Wer hat das Buch geschrieben und welche Informationen gibt es über die Person?
- An wen (bestimmte Person, Gemeinde oder Gruppe) ist das Buch ursprünglich geschrieben worden?
- Wann und in welchem historischen Zeitraum sowie Kontext wurde das Buch geschrieben?
- Wo (geografische Region oder Ort) wurde das Buch geschrieben?
- Warum (Anlass, Zweck, adressierte Probleme oder Themen) wurde das Buch geschrieben?
- Welches ist der Schlüsselvers (fasst Kernthema/Hauptbotschaft des Buches am besten zusammen) des Buches?
Einige Bibeln bieten Einleitungen zu den Büchern. Um die Einleitungsfragen jedoch gründlich zu klären, ist es hilfreich, auf bestimmte Tools zurückzugreifen, um an die entsprechenden Hintergrundinformationen zu gelangen.
3. Perlenketten erstellen
Die Methode, eine Perlenkette zu erstellen, eignet sich besonders gut für das fortlaufende Bibelstudium. Dabei werden bestimmte Bibelverse thematisch durch Markierungen zu einem Thema verknüpft.
Zum Beispiel könntest du im Jakobusbrief eine Perlenkette zum Thema «Worte» oder zum Thema «Anfechtungen überwinden» erstellen. Dabei sind dir keine Grenzen gesetzt, denn du kannst ein Buch immer wieder neu entdecken und Weisheiten sowie thematische Lehren daraus ziehen.
Es geht darum, dein eigenes System zu entwickeln und vielleicht sogar einen kleinen Brief herauszukopieren, um ihn dann großzügig zu markieren und Verbindungen herzustellen. Durch die Anwendung dieser Methode kannst du tiefer in die Bibel eintauchen und ihre reichen Schätze entdecken.
Bibel Tools
Mit Suchmethoden im Internet kannst du dir eine guten Überblick verschaffen. Dennoch lohnt es sich, das eine oder andere Buch zum Studieren in physischer Form zu kaufen.
Grundausrüstung
- Bibellexikon: zum Beispiel «Lexikon zur Bibel» – Fritz Rienecker
- Bibelatlas: zum Beispiel «Studien Bibel» – diverse
- Einleitungsfragen: zum Beispiel «Kurze Einführung in die Bibel» – Ernst Aebi
Online-Ressourcen
- Bibelübersetzungen:
- Bibelserver – Die wichtigsten Deutschen Übersetzungen
- Bible Gateway – Übersetzungen in vielen Sprachen
- YouVersion Bibel – Mobile App, vielen Sprachen
- Einleitungsfragen:
- GotQuestions – Bietet Antworten auf häufig gestellte Fragen zu biblischen Büchern und Themen.
- BibleStudyTools – Enthält Einleitungsfragen und Zusammenfassungen zu jedem biblischen Buch.
- David Pawson – Lehrvideos zu allen Büchern
- The Bible Project – Viele Videos und Grafiken, um den historischen und kulturellen Hintergrund der Bibel zu erklären
- Hintergrundinformationen
- Wibilex – Bibellexikon der Deutschen Bibelgesellschaft
- Bibelkommentare – Plattform mit vielen Artikeln, Wortstudien (Strongs) etc
- csv-Bibel – Starke Plattform für Wort Studien
- Offen Bibel – Seite mit zahlreichen frei zugänglichen Bibel Tools
Auf Englisch gibt es eine fast endlose Auswahl an nützlichen Tools, oft auch als Apps erhältlich. Mache deine eigene Recherche und beachte: Prüfe alles, das Beste behalte!
Bibelstudium
- Markiere die Bibelstellen, die besonderes zu dir sprechen
zum Besprechen
- Erkläre in kurzen Worten das Vorgehen beim fortlaufenden Bibelstudium
- Warum ist es für ein Jünger wichtig, die Bibel auf fortlaufend zu lesen?
- Was sind deine Erfahrungen darin? Was hat dir dabei geholfen?
Aufgabe
- Wähle ein kleineres Buch und bearbeite es nach der vorgestellten Methode
- Stelle das Resultat in deinem Jüngerhaus vor
2) Situatives Bibelstudium
Finde das treffende Wort für jede Situation
Bestimmt hast du schon mal in der Bibel gelesen und dabei das Gefühl gehabt, dass dabei dein Herz überhaupt nicht berührt wird. Das kann passieren, wenn du dich zum Beispiel irgendwo im 4. Buch Mose inmitten der vielen Gesetze verlierst, während dein eigentliches Problem die belastete Beziehung zu deinem Chef am Arbeitsplatz ist. Vielleicht kennst du auch diese Situation: Jemand teilt eine Not mit dir und ganz vage erinnerst du dich an einen Bibelvers, den du aber nicht mehr genau zusammenbringst. Das Wort Gottes deckt alle Lebensbereiche ab und gibt dir entweder eine klare Anweisung oder ein Prinzip, das du auf (d)eine Situation anwenden kannst.
Interessanterweise wird der Begriff «Wort Gottes» im Neuen Testament dreimal unterschiedlich übersetzt:
- Graphe – die Schrift bezeichnet das geschriebene Wort. Im Kontext der Bibel sind damit alle Schriften des AT und NT gemeint. Graphe kommt rund 50 Mal (z.B. Matthäus 21,42) in der Bibel vor.
- Logos – die Rede bezeichnet ein Gesprochenes Wort. Im Kontext des Neuen Testaments (z.B. Lukas 5,1) wird es im Zusammenhang mit dem Wort Gottes als das allgemeine Wort Gottes verstanden.
-
Rhema – die Rede bezeichnet auch ein gesprochenes Wort. Im Kontext des Neuen Testaments (z.B. Epheser 6,17) meint es jedoch ein Wort, welches einer bestimmten Person in einer bestimmten Situation gegeben wird und das trifft.
In der Waffenrüstung aus Epheser 6 ist also nicht gemeint, dass die Schrift (Graphe) ein Schwert ist, sondern, dass Rhema ein Wort Gottes aus der Bibel ist, welches trifft und Anwendung findet.
In der Schrift (Graphe) findest du das Wort Gottes (Logos), das durch das persönliche Reden Gottes zum Rhema wird. Es ist wunderbar zu erleben, wie dich ein Rhemawort jederzeit in deinem Bibelstudium treffen kann. Um bewusst auf Rhemaworte zu stoßen oder ein treffendes Wort an andere weiterzugeben, ist das situative Bibellesen eine große Hilfe.
Allgemeines Vorgehen
Der Heilige Geist spielt dir das treffende Wort in eine bestimmte Situation. Gehe folgendermassen vor:
- Identifiziere die Situation: Benenne dein spezifisches Problem oder deine Frage
- Bete um Weisheit: Bitte Gott um Führung und Weisheit, um das passende Wort zu finden
- Empfange das Wort: Lass den Heiligen Geist dich zu dem treffenden Vers führen und suche thematisch in der Bibel nach relevanten Versen, falls du bei den ersten Versuchen nichts empfängst
- Anwenden: Wende das gefundene Wort auf deine Situation an
Beispiel
Wie schon erwähnt, kann es sein, dass du Probleme mit deinem Vorgesetzten hast. Falls du den 1. Petrusbrief schon studiert hast, hast du bestimmt entdeckt, dass der ganze Brief Antworten zum Thema Leiden enthält. Er spricht sogar ganz spezifisch zu Menschen, die Herausforderungen am Arbeitsplatz, speziell mit ihren Vorgesetzten, haben.
Lies dazu 1. Petrus 2,18. Wenn du diese Stelle aufschlägst, wird klar, dass Gott weiß, dass es unangenehme Vorgesetzte gibt. Sicher siehst du auch die Parallelstelle in Epheser 6,5, welche das Bild abrundet. Gott zeigt dir also, dass du deinem Vorgesetzten von Herzen dienen sollst, aber dass du dadurch eigentlich Jesus dienst. Was für eine wunderbare Perspektive, Gott am Arbeitsplatz zu dienen!
Bibelstudium
- Markiere die Bibelstellen, die besonderes zu dir sprechen
zum Besprechen
- Erkläre in kurzen Worten das Vorgehen beim situativen Bibelstudium
- Warum ist es für ein Jünger wichtig, die Bibel situativ zu lesen?
- Was sind deine Erfahrungen darin und was hat dir dabei geholfen?
Aufgabe
- Wähle ein Thema, studiere die Bibel dazu situativ und wende das Gelernte an
- Gib anderen Menschen, auch Menschen die Gott noch nicht kennen, das Wort Gottes situativ weiter
Sichern
Beantworte zur Vertiefung folgende Fragen in einem Notizbuch oder auf dem Arbeitsblatt. Besprich deine Antworten in deiner Jüngerschaftsgruppe oder mit deinem Mentor:
1) Hast du die Lernziele erreicht?
2) Was hat Gott zu dir gesprochen?
3) Was ist neu für dich?
4) Gibt es offene Fragen, Misserfolge oder Dinge, die noch ungeklärt sind?
5) Gib deine Erkenntnisse weiter und teile deine Erfahrungen mit jemandem